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Eisenzentrum

eisenzentrum

Vom Eisenmangel bis zur Blutarmut durch Eisenmangel (Eisenmangelanämie)

Eisenmangel macht müde, vermindert die Leistungsfähigkeit und kann gut behandelt werden – am besten bevor die Beschwerden all zu gross sind.

Unter einem Eisenmangel (auch Eisenmangelsyndrom) kann bei viel zu geringer Zufuhr, einer Aufnahmestörung im Darm oder einem genügend hohen Eisen-Verlust grundsätzlich jeder Mensch, in jedem Alter leiden.

Frauen im Menstruationsalter, Kinder, ältere Menschen, Leistungssportler, aber auch Menschen mit chronischen Darmkrankheiten oder anderen chronischen Erkrankungen gehören zur Risikogruppe für Eisenmangel oder im schlimmsten Fall für eine Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel).

Die Zeichen eines Eisen-Defizites reichen von Müdigkeit, Leistungsverlust, Haarausfall bis zu Herzklopfen und Atemnot bei einer Eisenmangelanämie.

Das Eisengleichgewicht

Beim gesunden Mann beträgt der gesamte Eisengehalt ungefähr 4g, bei der gesunden Frau 3g. Zu zwei Dritteln besteht dieses aus Eisen, welches den Organen zur Verfügung steht – vor allem im roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), viel weniger im Myoglobin, dem Sauerstofftransporter innerhalb der Herz- und Skelettmuskelzellen sowie als wichtiger Begleitfaktor in Eiweissen, welche am Stoffwechsel beteiligt sind. Ein Drittel des Eisens liegt in Speicherform vor, in den Eisenspeicherproteinen Ferritin und Hämosiderin in Leber, Knochenmark, Milz und Darmschleimhaut.

Eisenaufnahme durch Nahrungsmittel

Spurenelement Eisen muss über die Nahrung zugeführt werden. Ein gesunder erwachsener Mann sollte sich täglich ca. 10 bis 15 mg zuführen; eine gesunde Frau augrund der Menstruation noch etwas mehr.

Der Bedarf ist vor allem bei schnellem Wachstum im Kindesalter, Schwangerschaft, während der Stillzeit und natürlich bei chronischen Blutverlusten erhöht. Wichtige Eisenlieferanten sind: Fleisch, Getreide (Brot!), Hülsenfrüchte und einzelne Gemüse (vor allem Kartoffeln, Blumenkohl, Sauerkraut).

Die Verfügbarkeit von Eisen im Fleisch ist aber ungefähr dreimal höher als bei pflanzlichen Nahrungsmitteln. Fleisch, Fisch, Vitamin C und Fruchtsäuren verbessern die Eisenaufnahme im Darm; Faserstoffe, Soja, Schwarztee und Kaffee verschlechtern sie.

Im Zwölffingerdarm und im oberen Abschnitt des Dünndarms kann das zweiwertige Eisen (Fe2+) direkt von der Darmschleimhaut aufgenommen werden, dreiwertiges Eisen (Fe3+) wird zuvor noch zu zweiwertigem reduziert.

Das Eisen wird durch die Zelle geschleust und ans Protein Transferrin im Blut abgegeben. Dieses ist für den Transport an die Zielorgane verantwortlich. Durch einen Regulationsmechanismus kann die Intensität der Eisenaufnahme aus dem Darm stark dem Bedarf angepasst werden.

Eisenaufnahme und Stoffwechsel

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Eisenverlust – wie er entsteht

Durch die Regeneration der Haut, der Darm- und Urogenitalschleimhaut sowie durch kleine Blutungen gehen täglich ungefähr 1-2 mg Eisen verloren, welches durch die Nahrung wieder ersetzt werden muss.

Wann ist es Eisenmangel?

die Eisenzufuhr zu gering, die Aufnahme im Darm vermindert oder der Eisenverlust zu gross, ist die Eisenbilanz negativ. Dies führt in absteigender Reihenfolge zu folgenden Eisenmangel-Zuständen:

  • Abbau des Speichereisens
  • Eisenmangel ohne Anämie (Blutarmut = Anämie): Eisenabhängige Stoffwechselvorgänge können beeinträchtigt sein
  • Eisenmangelanämie (Blutmangel infolge Eisenmangel)

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Schwere Eisenmangelanämien sind heute selten. Leichte Eisenmangelanämien und vor allem Eisenmangel ohne Anämie sind jedoch gerade bei Frauen im Menstruationsalter sehr häufig.

Amerikanische und europäische Untersuchungen berechneten die Häufigkeit der Eisenmangelanämie bei Frauen vor der Menopause auf ca. 3% und die Häufigkeit des Eisenmangels ohne Blutarmut sogar auf rund 15%.

Die Autoren einer Studie in der Schweiz haben die Häufigkeit des Eisenmangels bei Rekruten untersucht: Von 11’322 jungen Männern hatten 7% einen Eisenmangel ohne Anämie, jedoch lediglich 0.1% eine Anämie.

Vor allem die Verfügbarkeit von gut verträglichen intravenös zu verabreichenden Eisenpräparaten in den letzten Jahren und der Nachweis, dass die Eisengabe bereits vor der Entwicklung einer Blutarmut Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Haarausfall und Leistungsschwäche zu verbessern vermag, hat das Thema Eisenmangel zu einem topaktuellen medizinischen Diskussionsthema gemacht.
Im Folgenden gehen wir auf die speziellen Risikogruppen und Symptome bei Eisenmangel und Eisenverlust ein. Ausserdem informieren wir, in welchen Lebensmitteln Eisen steckt, wie der Arzt einen Eisenmangel feststellt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, um eine Eisenanmangelanämie zu verhindern.

Eisenmangel bei Langstreckenläufern: Eiseninfusionen helfen effektiv

Viele Ausdauersportler weisen aus verschiedenen Gründen niedrige beziehungsweise suboptimale Eisenwerte auf. Eine Studie verglich bei Langstreckenläufern die Behandlung des Eisenmangels mit Eisentabletten und intravenösem Eisen.

Blutarmut: Anämie erhöht Risiko für Herz-Tod

Am Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie wurde eine Studienanalyse präsentiert, die zum Schluss kommt, dass eine Anämie (Blutarmut) das Risiko an einem Herzkreislauf-Ereignis zu sterben, zu erhöhen scheint. Damit müsste ein tiefer Hämoglobin-Wert als zusätzliches Herzrisiko angesehen werden.

Niedriges Hämoglobin mit intravenösem Eisen effektiv therapiert

Intravenös verabreichtes Eisen erhöht den Hämoglobinwert und reduziert die eisenbedingte Blutarmut effektiv, wie eine Studie im Britisch Medial Journal zeigt. Damit sinkt auch der Bedarf an Bluttransfusionen.

Literatur:

Eisenmangel – sprechzimmer.ch‎

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